Oberschlesier: Zurück von der Kulturreise nach Polen mit vielen Eindrücken

August 23, 2021 12:14 pm Veröffentlicht von

„Wir sagen Danke schön und auf Wiedersehen!“, so die Kreisgruppe Kassel der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V. (LdO) auf ihrem Rückweg Hessen. 27 Landsleute sowie der Kulturreferent aus der Geschäftsstelle in Ratingen, erlebten eine ertragreiche und zugleich sonnige Woche in der „alten Heimat“.

Die frühere preußische Region Oberschlesien im heutigen Polen hat einiges zu bieten! Ein Blick auf den Ring in Pleß/Pszczyna reicht bereits aus, um sich davon zu überzeugen. In der Mitte steht ein alter Holzbrunnen – einerseits unauffällig, andererseits nicht zu übersehen. Ein paar Meter weiter hat die Stadt eine Brause aufgestellt, die bei Kindern für Spaß sorgt. Möchte man sich bei dem sonnigen Wetter etwas Schatten gönnen, nimmt man eine der Bänke unter den Bäumen in Anspruch. Schöne gotische Hausfassaden mit Lädchen im Erdgeschoss wachen über dem Ort, während auf der Ostseite das im 19. Jh. erbaute Jagdschloss der Familie Hochberg zu Pleß seine Pracht offenbart.

Die Kreisgruppe Kassel hatte sich ein reichhaltiges Programm vorgenommen. Neben Pleß besuchte sie die Industriestadt Hindenburg/Zabrze, die historische und zugleich moderne Metropole Oppeln/Opole sowie die malerischen Beskiden im Süden. Für viel Freude sorgte die Bootsfahrt auf dem Gleiwitzer Kanal, für Nachdenkliches wiederum das Denkmal der „Oberschlesischen Tragödie“ in Laband/Łabędy. Man gönnte sich zudem einen Abstecher zum polnischen Kulturerbe, nämlich nach Krakau. Historisch interessant war auch ein erhaltenes Zollhäuschen in Rybnik-Stodoll/Stodoły, wo 1922-1939  die Grenze zwischen Deutschland und Polen verlief.

Die Tagesausflüge wurden zahlreich visuell dokumentiert und werden in den Medien der Landsmannschaft, u.a. auf www.oberschlesien.de, präsentiert. Doch die  Gruppe Kassel trug zur Bewahrung und Vermittlung des oberschlesischen Kulturerbes bei, indem sie sich auch mit dortigen Menschen im Sinne von Völkerverständigung und Brückenbau im heutigen Europa traf. So kam es in Oppeln zur Begegnung mit dem „Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen“, dem „Bund der Jugend Deutscher Minderheit“, dem „Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit“ und mit dem „Deutschen Freundschaftskreis“ in Rybnik, um sich gegenseitig kennenzulernen, auszutauschen und über kulturelle und mediale Zusammenarbeit zu sprechen. Zudem gab man sich jeden Abend gemeinsam stets gesellig in Hindenburg, wo viel erzählt, gewitzelt und gelacht wurde. Dabei kamen alle drei Sprachen Oberschlesiens zum Einsatz.

Maria Hora, Gruppenvorsitzende, und der Kulturreferent der Landsmannschaft, Christoph Martin Labaj, fassen abschließend zusammen, dass die Reise bei allen Beteiligten sowie denjenigen, die sie täglich über soziale Kanäle verfolgten, nicht nur bestens ankam, sondern auch den kulturellen Bildungsauftrag erfüllt hat. Ein Ende ist nicht in Sicht, denn Oberschlesien kann man nicht innerhalb einer Woche „abhaken“. Wir freuen uns somit auf nächstes Jahr. In diesem Sinne „Glück auf!“

 

Christoph Martin Labaj (Kulturreferent LdO)

Bilder: © LdO

© written by Christoph Martin Labaj